Alles liegt im Auge des Betrachters. Doch wie sehr ist dies beeinflussbar? Oder anders ausgedrückt: Was kann ein Gestalter hierzu beisteuern? Wie sehr sind wir von unserer Umwelt und deren ästhetischen Einflüssen (vor-)geprägt? Wie genau sehen die Faktoren aus, welche unser ästhetisches Verständnis verändern? Und sind sie nur zu sehen oder auch anders wahrzunehmen? Wo liegt die Grenze zwischen der Ästhetik eines Objektes und des selbst definierten Schönheitsideals? Geht es dabei auch wirklich nur um Schönheit?
Die Arbeit „Psychologische Ästhetik“ beleuchtet all diese Fragen auf theoretischer Ebene und findet ihre Antworten in einer experimentell umgesetzten Gestaltung. Vom Design eines Umfrageverfahrens, über die Evaluation und Auswertung der Ergebnisse aus dem Feld, einer Systematik zur Transformation der erhaltenen Daten in einen konzeptionellen Ansatz, hin zur Entwurfsphase und Visualisierung, zeigt sie damit einen Weg von empirisch theoretischen Fakten hin zu einer praktischen Umsetzung auf. Dabei stehen vor allem psychologisch ästhetische Aspekte im Vordergrund. Schlussendlich werden die Ergebnisse auf den realen Beispielraum, in welchem auch die Umfrage stattgefunden hatte, übertragen. Hierbei handelt es sich um einen Warteraum eines Therapiezentrums
Für den am Ende der Arbeit stehenden kreativen Prozess wurden
Recherchen zu psychologisch ästhetischen sowie
architekturpsychologischen Fakten angestellt, PatientInnen des
Therapiezentrums nach ihrem ästhetischen Empfinden befragt sowie eine
eigens angestellte Raumanalyse vorgenommen.
Am Ende steht ein Design, welches für eine spezifisch signifikante
Gruppe unter den PatientInnen erarbeitet wurde. Die Elemente des Raumes
wurden hierfür einzeln und in Komposition unter
psychologisch-ästhetischen Sichtweisen betrachtet. Unter anderem spielen
Formen, Licht und auch Materialien hierbei natürlich eine große Rolle.
Nach längeren Abwägungen entsteht so eine klare Struktur, in welcher
letztlich wieder kreativ agiert werden kann.